Nachtmarathon Monza

Wie schon seit vielen Jahren begibt sich eine kleine Truppe Burgdorfer Mitte Januar in Richtung Italien. Der Grund, um zu dieser Jahreszeit durch den Gotthard in Richtung Italien zu fahren, ist nicht nur der nicht vorhandene Stau wie z.B. an Ostern, sondern der Nachtmarathon in Monza.

 

Der Nachtmarathon ist ein Teamturnier, an dem zu zweit 10 Runden gespielt werden. Im Normalfall spielt zuerst der Eine und anschliessend der Andere je 5 Runden alleine und am Schluss werden die Resultate zusammengezählt.

Die Minigolfhalle in Monza hat grosszügige Platzverhältnisse vorzuweisen. Daher passt hier auch eine 100% Betonanlage hinein. Die Anlage hat einige parallelen mit der wohlbekannten Halle in Bassersdorf. Man spielt viele schnelle Bälle und somit aggressive Linien und die Resultate müssen unglaublich tief sein, um zu den Besten zu gehören.

 

Neben den Monza-Koryphäen Bruno, Dani und auch Hämpu, fanden dieses Jahr zum zweiten Mal Marco und zum ersten Mal Jan und Lars den Weg an das bald schon legendäre Turnier.

 

Standardmässig wird am Donnerstag vor dem Turnier angereist. Und auch standardmässig stürzt man sich direkt auf die Bahn, um eine Runde zu spielen. Vielleicht auch mit einem kleinen Umweg zum Bierkühlschrank.

Auf dieser Kaltstartrunde geht es dann – so wird das den Neulingen beigebracht – um ein Bier. Auch sonst werden an diesem ersten Trainingstag eher locker Runden gespielt und ein paar wenige Trainingsschläge gemacht. Wir nennen das Mal akklimatisieren an die Halle und ein Feeling für die Atmosphäre bekommen.

 

Am Abend folgt dann das erste Highlight. Man geht zusammen Essen. Und das Gute in Italien ist ja, dass man beinahe nur gut und kostengünstig Essen kann. Daher wurde auch recht zugeschlagen und man konnte den ersten Abend mit einem vollen Bauch und einem zufriedenen Gefühl ausklingen lassen. Das Hotel wurde zwar aufgrund einer laufenden Dusche etwas unter Wasser gesetzt (passiert den Besten), aber sonst ging es reibungslos in Richtung Bett.

 

An Tag 2 wurde dann mal ausgiebig trainiert und an den unterschiedlichen Bahnen Bälle und Linien konkretisiert. Viel ist aus den vergangenen Jahren bekannt und in so einer Halle verändert sich jeweils auch nicht wahnsinnig viel. Daher war man gegen Mittag auch wieder bereit, um mit dem Rundenspielen zu starten. Auf einer Anlage wie dieser, bei der es sehr viele Temposchläge gibt, ist die Rundenpraxis und das Einspielen auf die vielen verschiedenen Tempi von grosser Wichtigkeit.

 

Und wie es sich für dieses Turnier zum Training gehört, ging es in den Runden natürlich wieder um Bier.

Glücklicherweise beherbergen die meisten Balltaschen genügend Platz um ein 33cl Bier zu verstauen. Auch an diesem Abend wurde wieder gut und viel gegessen und aufgrund des Aufsuchens einer Bar und einer gut besetzten Hotellobby wurde es dann auch etwas später.

 

Am Samstag wiederholte sich das Prozedere vom Freitag. Es wurde weiter fleissig am Feinschliff für die schöne aber dennoch anspruchsvolle Betonanlage gearbeitet, um zum Start des um 01:00 Uhr nachts beginnenden Turniers bereit zu sein. Für diejenigen, die die erste Schicht spielten, gab es nur wenige Stunden Schlaf nach dem Abendessen, bis man bereits wieder in Richtung Minigolfhalle unterwegs war.

 

Bruno aus dem Favoriten-Team mit Christopher Jäck vom BGC Singen startete zwar solid, konnte sich aber nicht steigern, sondern verlor mit seinen Resultaten zunehmend Boden auf die Spitze. Ähnlich verlief es Norbert Nolte, der ein Team mit Hämpu bildete. Norbert spielte 4 Runden lang solid bis gut, bis ihm eine bittere 33er Runde dazwischen rutschte und somit ein Topresultat massiv erschwerte. Lars lief es eigentlich nicht schlecht. Er spielte viele Bahnen gut und auch die Resultate waren solide. Einfach eine Bahn machte bei dem ganzen nicht ganz mit. Mit 12 Fehlschlägen an der Bahn 4, lag Lars und sein Teampartner Dani etwas weit hinten in der Rangliste. Das letzte Burgdorfer Team bestand aus Jan und Marco. Jan konnte in den ersten 5 Runden ein sehr solides Resultat spielen, gar mit guten Aussetzern. Dies reichte nach Turnierhälfte für den 4. Rang und 3 Schläge Rückstand auf die Spitze. In der zweiten Session konnte Christopher aufdrehen und eine Aufholjagd starten, die schlussendlich für den 7. Schlussrang reichte. Auch Dani konnte einige wenige Ränge gutmachen und klassierte sich mit Lars am Ende auf Rang 13. Hämpu lief es nach einem guten Start weniger optimal. Zum Schluss belegten Nolte und Hämpu den 24. Von 45 Plätzen. Marco gelang wie Jan eine solide Session mit guten Aussetzern. Da es halt bei beiden nur Aussetzer gegen unten waren und nicht konstant tiefe Runden, bekleidete man zum Schluss den 5. Rang. Dies reichte jedoch, um das beste ausländische Team zu sein.

 

Gewonnen wurde das Turnier in einer spannenden Schlussrunde von den Junioren Giroldini/Diotti einen Schlag vor den erfahrenen Porta/Stoparic. Ein grosser und toller Erfolg für die beiden italienischen Jungspunde, die ihr Potential und auch ihre Nervenstärke eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten.

 

Zum Schluss bleibt festzuhalten, dass sich ein Ausflug nach Monza für diesen Nachtmarathon mehr als lohnt.

Für einmal ist die Leistung zweitrangig, sondern es geht um Geselligkeit, Spass und Freude am Minigolfspielen. Das wäre zwar immer das Ziel, aber mit einem andauernden Leistungsdruck, kann dieser Spass und diese Freude auch mal zu kurz kommen.

 

Solche Turniere sind wertvoll für die Motivation und geben Energie für die kommenden, wieder etwas ernsteren Turniere. Die man dann vielleicht auch mit der notwendigen Lockerheit in Angriff nehmen kann.

 

Link zur Rangliste

 

Bericht verfasst von Jan Anderegg.